Stoppt die Hetzjagd gegen Sanija Ameti
Sanija Ameti hat am vergangenen Samstag mit ihrem Instagram-Post viele Menschen verletzt. Sie ist für ihre Fehler gerade gestanden und hat sich öffentlich entschuldigt. Es steht ausser Frage, dass sie entsprechende Konsequenzen tragen muss, was sie bereits politisch als auch beruflich macht.
Was darauf folgte, sind Verunglimpfungen, Gewaltaufrufe und teilweise rassistische und sexistische Hetze.
Die Heftigkeit der Angriffe hat auch damit zu tun, dass Frauen für Fehler in der Öffentlichkeit nachweislich härter beurteilt und bestraft werden. Dass Ameti eine Migrationsgeschichte hat und einen ausländischen Namen trägt, befeuert die Sache allenfalls noch mehr.
Wir finden: Das geht zu weit.
Auch eine Politikerin, die einen Fehler macht, muss fair behandelt werden. Eine öffentliche Entschuldigung und Reue müssen in unserer Gesellschaft einen Wert haben. Ihr Fehlverhalten ist kein Freibrief, sie rassistisch und sexistisch zu diffamieren, herabzuwürdigen und zu beleidigen. Dieser Umgang mit einem Menschen ist unserem demokratischen Rechtsstaat und unserer Gemeinschaft nicht würdig. Der Schutz der psychischen und physischen Integrität muss gewahrt bleiben.
Deshalb appellieren wir an die Öffentlichkeit und Gesellschaft, fair, respektvoll und verhältnismässig mit Sanija Ameti umzugehen. Wir fordern eine verantwortungsvolle Berichterstattung. Hass und Gewalt dürfen keinen Platz in unserer Gesellschaft haben.
U.a. Adina Rom, Andreas Hauri, Ann-Catherine Nabholz, Anna de Quervain, Anna Rosenwasser, Anna-Béatrice Schmaltz, Anne-Sophie Keller, Annette Schaudt, Anni Wehrli, Camille Roseau, Carla Reinhard, Che Wagner, Christine Huber, Christine Lötscher, Christoph Birkholz, Danny Bürkli, David Schärer, Dimitri Rougy, Dina Pomeranz, Dominic Hofstetter, Dominik Elser, Dominik Waser, Eliza Dadakowska, Ester-Mirjam de Boer, Florian Egli, Florine Angele, Francesca Giardina, Frank-Elma Linxweiler, Franziska Barmettler, Franziska Hoberg, Franziska Schutzbach, Gian-Luca Loser, Greis, Guy Krayenbühl, Hayat Erdoğan, Ivo Scherrer, Joseph de Weck, Judith Schenk, Katharina Prelicz Huber, Kim de l'Horizon, Lara Stoll, Laura Curau, Laura Zimmermann, Leandra Bias, Leila Hunziker, Nicolas Zahn, Natascha Wey, Nadra Mao, Maya Tharian, Mottet Mathilde, Marc Schiess, Mara Mürset, Marah Rikli, Mandy Abou Shoak, Maleica Landolt, Loa Wild, Linda Sulzer, Nikki Böhler, Nils Jocher, Olivia Frei, Olivia Kühni, Patrick Frey, Patrick Karpiczenko, Philip Stolkin, Pirmin Meyer, Qëndresa Sadriu-Hoxha, Reis Luzhnica, Roger de Weck, Rosmarie Quadranti, Ruedi Schneider, Sarah Parsons, Seraina Soldner, Serap Kahriman, Shqipe Sylejmani, Sonja Rueff-Frenkel, Sofie Erhardt, Sven Sobernheim, Sybille Forrer, Tamara Funiciello, Thomas Haemmerli, Virgine Cavalli, Zora Schaad
Appelle sollen einen Anfang, wie auch ein Ende haben dürfen. Zudem wurde der Appell von besorgten Privatpersonen initiiert, lanciert und betreut. Der Betreuungsaufwand in den letzten Tagen war entsprechend gross.
Wir danken allen 4462 Personen herzlich, die den Appell unterzeichnet haben und damit ein Zeichen gesetzt haben. Es war wichtig, das Wort zu ergreifen. Wir sind überwältigt.
4462Unterstützer:innen